Fahrten - Haus u.Grund-Königslutter

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Fahrten


Tagesfahrt im Jahre 2019

Haus und Grundbesitzer / Briefmarkenfreunde



Zur  Kinderstube der Kreuzfahrtriesen

ins 40.000 Seelenstädtchen Papenburg, führte die diesjährige Mitgliederfahrt des Haus-und Grundeigentümervereins Königslutter / Velpke, zusammen mit dem Verein der Briefmarkenfreunde, Königslutter, am Sonnabend, dem 22.06.2019. Bei unserer Busankunft erwartete uns ein Gästeführer, der aus vollem Herzen Papenburger Einwohner war und uns mit Begeisterung auf alles Sehenswerte und Schöne hinwies. Da er nicht nur für die Stadtführung, sondern auch für die spätere Führung durch das Besucherzentrum der Meyer-Werft zuständig war, verknüpfte er alle Informationen auf unterhaltsame Weise. So ließ er uns zu Beginn einen Deich erklimmen, damit wir einen Eindruck von der See- und der Dockschleuse nahe der Meyer-Produktions-Stätte bekamen und wies auf die enorme Wichtigkeit des Ems-Sperrwerks  für das Überführen der Ozeanriesen hin.
Wir konnten die Kanalstrasse bewundern – die Hauptstrasse des Ortes – wo die kleinen, dekorativ mit Blumen geschmückten  Brücken und Uferböschungen einen Einblick in die bis Ende  September statt-findene Blumenschau vermittelten. Auf diesem Hauptkanal liegen 7 Museums-Schiffe, die daran erinnern, dass der Ursprung des Schiffbaues in mehreren Holzbootwerften lag. Und notwendig waren  Kanäle, um den abgebauten Torf aus dem Feen (Hochmoor) zum Verbraucher zu transportieren. Wie schwer das Leben in damaliger Zeit gewesen ist, erklärte uns der Gästeführer bei einem kurzen Stopp am Freilichtmuseum, wo wir, auch aus dem Busfenster heraus, die ersten armseligen Plaggenhütten aus Torfstücken erkennen konnten und den Fortschritt,  bis hin zum Kapitänshaus. Den meisten von uns war unbekannt, dass im Umland von Papenburg viele Gartenbaubetriebe angesiedelt sind, in denen Küchenkräuter in Töpfen gezogen werden, ebenso  Gurken, Tomaten und Blumen.  Fast der gesamte Bedarf Norddeutschlands wird  von hier aus gedeckt. Auf unserer Weiterfahrt passierten wir 2 Windmühlen, einen Turm, der dem Leuchtturm von Riga nachempfunden ist, mehrere Kirchen und erreichten schließlich den Ortsteil Aschendorf ( das 18 km lange Papenburg besteht aus 3 Ortsteilen, nämlich Untenende, Obenende und Aschendorf), wo uns im rustikalen Gasthaus „Tepe“ ein leckeres Büfett mit Salaten, Fleisch, Fisch, Beilagen und Nachtisch stärkte für den Rundgang durch das Besucher-Zentrum der Meyer-Werft mit dem 50-stufigen Aufstieg zum  Filmvorführraum.
Der erste Film „Symphonie der Meere“, weckte auch in uns die Sehnsucht nach einem Kreuzfahrterlebnis, der zweite Film erklärte, in Form eines Tagebuches, die Gründung der Werft  im Jahre 1795 bis in die heutige siebte Generation. Er erklärte auch die kuriose Geschichte, dass der Gründer  eigentlich Janzen hieß, als er sich in Papenburg niederlassen wollte, aber der Pfarrer  ihn in Meyer umbenannte, da es schon zu viele „Janzens“ im Ort gäbe.
Im Maßstab 1:100 konnten wir dann 20  ausgestellte Schiffsmodelle bewundern, Nachbildungen  der Meyer-Werft-Auslieferungen und erfuhren auch, dass es lediglich 36 Monate dauert, von der Auftragserteilung bis zur Übergabe an den Kunden. Möglich ist das, weil  Teile der Aufbauten außerhalb des Baudocks parallel gefertigt  und erst später auf den Rumpf gehievt werden. Und, die Werft selbst erledigt nur 25 – 30% der notwendigen Arbeiten, der Rest wird von Zulieferfirmen nach exaktem Zeitplan  ausgeführt. Unser Gästeführer sprach von vielen hundert Kilometern Rohren und elektrischen Leitungen, vom Einfügen der fertigen Kabinenmodule, von Antrieben usw. Die Werft liefert bis 2020 drei Kreuzfahrtschiffe aus, die Zweig-Werft in Rostock, für kleinere Schiffe – wie für Flusskreuzfahrten – ist bis 2023 ausgelastet und die im finnischen Turku bis ins Jahr 2024.
Wir schauten uns auch die Musterkabinen an, wo  in den Innenkabinen mit Illusionen gearbeitet wird. So suggeriert  eine Außenkamera und ein riesiger Bildschirm in Form einer Balkontür
das Vorhandensein einer Balkonkabine mit freiem Blick nach draußen.
Auch die Bordeinrichtungen werden immer ausgefallener. So wurde ein Modell mit Gocart-Bahn geordert, oder mit einer Lift-Kabine, wie sie im Londoner Riesenrad „London-Eye“ eingebaut wurde. In dieser Liftkabine, die an einem riesigen Kranarm hängt, kann man vom Oberdeck auf die Meeresoberfläche heruntergelassen werden und wieder hinauf schwenken.


Es scheinen so viele Vergnügungen an Bord möglich zu sein, dass die angelaufenen Reisehäfen unwichtig werden.  Aber, so hörten wir, gebe es schon erste Ansätze zur Bestellung von kleineren Schiffen mit geringeren Passagierzahlen und einem großen Anteil an Einzelkabinen. Allerdings wird das Reisen mit ihnen teurer werden.

Und dann standen wir auf der Besucher-Ebene im gewaltigen Baudock, gegenüber eines fast fertigen Luxusliners, der in naher Zukunft die Ozeane überqueren wird. Um in Richtung oberstes Deck zu schauen, mussten wir den Kopf in den Nacken legen und wenn wir ganz tief nach unten schauten, waren schon die Arbeiten an einem weiteren Rumpf zu erkennen, dessen  Aufbauten, in Hochhausgröße,
wir schon in drei Teilstücken außerhalb des Docks gesehen hatten.
Wenn man da so staunend steht, scheint es unvorstellbar, dass das in getrennten Teilen gebaute Schiff, bei schwerer See nicht auseinanderbricht und dass es überhaupt schwimmen kann.
Wir waren alle beeindruckt von den interessanten Erlebnissen dieser Fahrt. Auch das strahlende Sommerwetter trug zum guten Gelingen bei.
Vielen Dank an Herrn Neumann für die gute Organisation.

Bericht Jutta Hildebrand



Bild Fahrt 2019

 
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